Schmerzhaft entzündete Gelenke – darunter leiden viele ältere Menschen. „Rheuma“, nennen es die einen, „Arthrose“ die anderen, die dritten sprechen von „Arthritis“. Doch es gibt durchaus Unterschiede zwischen diesen Erkrankungen.
Ganz kurz erklärt, ist Arthritis – das verrät die Endung „itis“ – eine entzündliche Gelenkerkrankung, die z. B. durch Rheuma ausgelöst wird. Als „Arthrose“ bezeichnet die Medizin Verschleißerscheinungen in den Gelenken. Rheuma ist noch einmal etwas ganz anderes, sozusagen eine Sammlung hunderter unterschiedlicher Erkrankungen, von denen die rheumatoide Arthritis wohl die bekannteste ist.
Rheumatoide Arthritis
Eine Arthritis wird durch eine Entzündung ausgelöst. Das kann ganz schnell geschehen, etwa bei einer Infektion mit Bakterien – oder schleichend, wenn Rheuma die Ursache ist. Die rheumatoide Arthritis ist die häufigste Form. Sie hat sehr eindeutige Symptome:
- Die Gelenke schmerzen – auch nachts und in Ruhe.
- Die Gelenke schwellen (Rheumaknoten) an, sind warm und gerötet.
- Die Gelenke verformen sich.
- Besonders morgens sind die Gelenke steif und nur schwer beweglich.
Eine Kältebehandlung verschafft oft Linderung. Zumeist wird nur von einer Arthritis gesprochen, doch oft ist eine Rheuma-Erkrankung der Grund für die Beschwerden und so bezeichnen die Experten (z.B. Ärzte oder Physiotherapeuten) die Erkrankung dann als „rheumatoide Arthritis“, also als eine Gelenkentzündung, deren Ursache eine Rheuma-Erkrankung ist.
Eine frühzeitige Behandlung ist bei einer rheumatoiden Arthritis besonders wichtig, denn die Entzündungsprozesse, die im Körper zunächst v. a. an wenigen Gelenken ablaufen, können auf andere Gelenke übergreifen – wenn nicht rechtzeitig medikamentös und physio- und ergotherapeutisch behandelt wird.
Die Ursache einer rheumatoiden Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung. Dabei greifen die Zellen des Körpers das eigene Immunsystem an. Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer, was nahelegt, dass auch die körpereigenen Hormone einen Anteil an dieser Erkrankung haben. Zur Behandlung einer rheumatoiden Arthritis werden Medikamente (u. a. Kortison) eingesetzt. Aber auch Physio- und Ergotherapie sind wichtige Bausteine, um ein Fortschreiten der Arthritis aufzuhalten. Wirklich heilbar ist eine rheumatoide Arthritis noch nicht.
Die Pflege bei (rheumatoider) Arthritis
Ohne Medikamente geht es nicht! Und v. a. müssen sie regelmäßig und möglichst früh (also morgens) eingenommen werden. Viele Betroffene wissen auch sehr gut, wann ihnen welches Schmerzmittel hilft. Das sollten Pflegende beachten und auch möglichst unterstützen. Bei anderen Aufgaben im Alltag sind dann die Pflegenden noch mehr gefragt: Betroffene brauchen – gerade bei einer schweren Erkrankung – Hilfe, z. B. beim Waschen oder Frisieren.
Eine praktische Kleidung, möglichst ohne Knöpfe, und Schuhe mit Klettverschlüssen erleichtern das An- und Ausziehen ganz erheblich. Die Schuhe sollten nicht zu eng sein, damit es nicht zu Druckstellen oder Schwellungen kommen kann.
Eine wesentliche Hilfe im Alltag sind auch ein verstellbares Bett, das das Aufstehen erleichtert, und eine Toilette, die hoch genug ist und vielleicht sogar mit Haltegriffen versehen wurde.
Durch die Bewegungseinschränkungen besteht ein erhöhtes Sturzrisiko. Deshalb sollten Haltegriffe (z. B. in der Dusche) vorhanden sein. Lose Teppiche, Läufer etc. sollten möglichst entfernt werden, um ein Stolpern zu verhindern.
Weil Bewegung gut tut, aber die Beweglichkeit oft eingeschränkt ist, können ein Gehstock oder ein Rollator dabei helfen, trotzdem gut und sicher unterwegs zu sein. Das hilft den Gelenken, aber auch der Psyche, denn der Kontakt zu anderen Menschen ist wichtig fürs Wohlbefinden des Betroffenen.
So lange es geht, sollte der Betroffene möglichst selbstständig agieren dürfen. Ob beim An-/Auskleiden oder bei den Mahlzeiten: Es gibt eine Fülle von Hilfsmitteln (z. B. rheumgerechtes Besteck, extra starke Griffe für die Zahnbürste), die trotz Bewegungseinschränkung eine sehr hohe Selbstständigkeit sichern können.
Arthrose
Bei einer Arthrose sind die Gelenke, durch Alter oder starke Belastung, verschlissen. Genauer gesagt: die Knorpel im Gelenk, die als Puffer zwischen den Knochen sitzen, werden allmählich zerstört. Dann reibt Knochen auf Knochen. Das ist schmerzhaft und schränkt natürlich auch die Beweglichkeit enorm ein. Die leitenden Symptome bei einer Arthrose:
- Die Gelenke schmerzen bei Belastung.
- Es kommt zu Schwellungen (Knoten) an den betroffenen Gelenken.
- Morgens dauert es eine Weile, bis die Gelenke sozusagen „gängig“ sind.
Eine Behandlung mit Wärme kann den Schmerz lindern. Im Gegensatz zur Arthritis, bei der Kälte den Gelenken gut tut. Sehr häufig sind die Kniegelenke von einer Arthrose betroffen, aber auch die Hüfte oder die Fingergelenke können durch die Abnutzung der Knorpel an einer Arthrose leiden.
Die Arthrose ist eine der am weitesten verbreiteten Erkrankungen im Alter. Fast 90 Prozent der über 65-Jährigen leiden an einer Arthrose. Natürlich ist die Abnutzung des Gelenkknorpels im Lebensverlauf fast unvermeidbar, aber auch starkes Übergewicht belastet die Gelenke und setzt damit den Abbauprozess bei den Gelenkknorpeln in Gang.
Bewegung hilft! Gelenke, die regelmäßig bewegt werden, sind gut geschmiert. Die Gelenkflüssigkeit kann zirkulieren und die Knorpel mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen.
Die Pflege bei Arthrose
Das wichtigste Motto für Pflegende, die einen Arthrose-Patienten betreuen: Lassen Sie ihn so viel wie möglich selbst machen! Es gibt viele Hilfsmittel, die die alltäglichen Aufgaben wie Waschen, Anziehen, Mobilität, gut unterstützen.
Pflegende sollten den Betroffenen durchaus dazu ermuntern, am Leben teilzunehmen, sich zu bewegen, Menschen zu treffen und Hobbys – soweit möglich – weiter auszuüben.
Natürlich sollten Arthrose-Patienten schweres Heben und Tragen vermeiden, um die Gelenkknorpel nicht weiter zu schädigen. Und: Sie sollten beim Essen Maß halten, Übergewicht also reduzieren, damit die Gelenke entlastet werden.
Rheuma
„Rheuma“ ist ein Begriff aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „ziehender, reißender Schmerz“. Betroffen von diesem Schmerz sind v. a. Gelenke, aber auch Gefäße und selbst das Bindegewebe können von Rheuma betroffen sein. Die Symptome sind vielfältig:
- Die Gelenke schmerzen, sind v. a. morgens steif.
- Die Gelenke schwellen an.
- Die Betroffenen fühlen sich krank, d. h. abgeschlagen, haben Fieber, kaum Appetit, sind erschöpft.
Rheuma macht Schmerzen, schränkt die Beweglichkeit ein und führt oft zu einer Arthritis oder einer Arthrose. In der Regel verläuft Rheuma in Schüben, es gibt also schmerzfreie Phasen und solche, in denen die Symptome besonders stark auftreten. Die Ursachen für Rheuma sind diffus, häufig ist aber eine Störung des Immunsystems dafür verantwortlich.
Die Pflege bei Rheuma
Wie bei Arthritis und Arthrose gilt auch hier: Der Betroffene sollte so viel wie möglich machen dürfen, natürlich, ohne sich zu überlasten. Übergewicht möglichst reduzieren, Alkohol- und Tabakkonsum weitgehend einschränken bzw. ganz einstellen. Das reduziert das Entzündungsgeschehen im Körper.
Die Ernährung bei Rheuma und Arthritis
„Anti-entzündlich“ essen – geht das? Ja, das geht! Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte, Lein- oder Weizenkeimöle enthalten u. a. Omega-3-Fettsäuren und Anti-Oxidantien. B-Vitamine sind ebenso wichtig (z. B. aus Vollkorngetreide) für Rheumatiker.
Generell gilt: Nicht zu viel und nicht zu fett essen.
Die Ernährung bei Arthrose
Anti-entzündlich essen ist auch bei Arthrose ein wichtiger Baustein. Hinzu kommt noch, dass möglichst angepasst, d. h. nicht zu hochkalorisch gegessen wird. Denn jedes Kilo belastet die Gelenke zusätzlich.
Die 24 Stunden Pflege bei Rheuma, Arthritis und Arthrose
Schmerzen, Gelenkbeschwerden, eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten und dazu noch eine passgenaue Medikamenteneinnahme und eine möglichst auf die Einschränkungen ausgerichtete Wohnungseinrichtung: Menschen, die an Rheuma, Arthritis und Arthrose leiden, brauchen Hilfe. In vielen Fällen sind es die Angehörigen, die hier die Pflege leisten, Aufgaben übernehmen, die früher der Betroffene noch selbst erledigen konnte, und manchen Handgriff erleichtern.
Das kostet Kraft und Zeit. Umso wichtiger ist es, dass Betroffenen und ihre Angehörigen schnell professionelle Hilfe zur Seite steht. Eine 24-Stunden-Pflege ist hier eine gute Wahl. Sie wohnt in der Häuslichkeit des Betroffenen (und seiner Angehörigen), kann Hilfestellungen im Alltag leisten und darüber hinaus sogar zusätzliche Anreize bieten: Mit der Pflege- bzw. Betreuungskraft kommt neuer Schwung ins Haus, eine andere Kultur und neue Erfahrungen im Miteinander.
Für die Angehörigen ist „die Neue“ im Haus eine wichtige Entlastung und ein guter Ratgeber rund um die Pflege und Betreuung des Erkrankten. Statt in ein Altenheim umziehen zu müssen, kann die – oft aufwändige – Pflege und Betreuung ganz leicht zu Hause geleistet werden. Ob Medikamenteneinnahme oder Hilfe beim Aufstehen, Waschen und Anziehen – es ist immer jemand in der Nähe, der helfen oder auch einmal ermuntern kann.
Lassen Sie sich von uns über eine passende Pflegekraft beraten. Nehmen Sie dafür ganz unverbindlich und kostenfrei Kontakt zu uns auf!
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